Definition[]
Schaumlöschanlagen bestehen aus einem Rohrleitungssystem, welches sich durch die zu schützenden Gebäudeteile beziehungsweise Räume verteilt. In regelmäßigen Abständen sind offene Löschdüsen, Schaumrohre, Schaummonitore oder Sprinkler angebracht, über welche im Brandfall Schwer-, Mittel- oder Leichtschaum gleichmäßig im zu schützenden Raum verteilt wird. Je nach Anwendungsbereich kommen unterschiedliche Löschschaumarten zum Einsatz. Zur Brandbekämpfung in Räumen oder im Freien, in denen brennbare Flüssigkeiten (wie z.B. Benzin, Benzol, Alkohole, Öle, Lacke, etc.) vorgehalten werden kommt Schwer- oder Mittelschaum zum Einsatz. Liegen brennbare feste oder flüssige Stoffe vor (z.B. Flutung vom Brand betroffener beziehungsweise gefährdeter Räume), so wird ein Leichtschaum eingesetzt.[1][2]
Anwendungsgebiete von Schaumlöschanlagen sind beispielsweise Raffinerien/Tanklager, Müllverbrennungsanlagen, Flugzeugwartungshallen, Logistikhallen mit hohem Kunststoffanteil, chemische Industrie und Reifenlager. Eine Schaumlöschanlage kann entweder über automatische Auslöseeinrichtungen, welche im zu schützenden Raum angebracht sind und einen Brand erkennen oder manuell von Hand über außerhalb des zu schützenden Raumes liegende Auslöseelemente, aktiviert werden. Schaum ist im Gegensatz zu Wasser leichter als die Brandmaterialien (z.B. Öl und Benzin) und nutzt daher unterschiedliche Löscheffekte wie Kühlen, Ersticken, Trennen, Abdecken, Dämmen und Verdrängen. Sobald der Auslösemechanismus aktiviert wird, strömt Wasser durch den sogenannten Zumischer, in welchem Wasser und Schaumkonzentrat vermischt werden. Die zur Schaumerzeugung notwendige Luft wird über die Schaumdüsen angesaugt. Der fertige Löschschaum wird über das Rohrleitungssystem und die Löschdüsen auf dem Brandherd verteilt. Ein in das Rohrleitungssystem eingebautes Alarmventil wird bei Auslösung der Schaumlöschanlage aktiviert, wodurch eine akustische Alarmeinrichtung ausgelöst wird sowie eine Weitermeldung des Alarmes zu einer ständig besetzten Stelle (z.B. Feuerwehrleitstelle) erfolgt.[3]
Normen und Richtlinien[]
Die ÖNORM EN 13565 Ortsfeste Brandbekämpfungsanlagen – Schaumlöschanlage enthält Anforderungen, die bei der Planung, dem Einbau und der Inbetriebnahme von Schwer-, Mittel- oder Leichtschaumlöschanlagen zu berücksichtigen sind. Darüber hinaus werden auch Anforderungen formuliert, die der Betreiber zu erfüllen hat, damit die Schaumlöschanlage dauerhaft einsatzbereit bleibt.[4]
Quellen[]
- ↑ Kemper, Hans (2008): Vorbeugender Brandschutz, 2. Auflage, Landsberg/Lech: ecomed SICHERHEIT, Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, 2008
- ↑ http://www.minimax.de/katalog/files/208/
- ↑ http://www.minimax.de/katalog/files/211/
- ↑ ÖNORM EN 13565 Ortsfeste Brandbekämpfungsanlagen – Schaumlöschanlage